Rheinhessen-Nahe startet ins Wasserstoffzeitalter – Region ist eine von 15 HyStarter Regionen

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HyStarter Region Rheinhessen-Nahe

Die Region Rheinhessen-Nahe startet ins Wasserstoffzeitalter: Die Landkreise Bad Kreuznach, Mainz-Bingen und Alzey-Worms kooperieren bei diesem Zukunftsthema und sind eine von 30 Gewinnerregionen im Wettbewerb „HyLand-Wasserstoffregionen in Deutschland“. Ausgelobt wurde der Wettbewerb vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV). Als einer von 15 sogenannten „HyStarter“ beschäftigt sich die Region damit, wie Wasserstoff in den regionalen Wirtschaftskreisläufen implementiert und etabliert werden kann.

Aus den drei beteiligten Landkreisen hat sich eine Steuerungsgruppe aus den jeweils für den Klimaschutz zuständigen Bereichen der Verwaltungen gebildet, die ein regional zugeschnittenes Wasserstoffkonzept entwickeln und Netzwerkstrukturen etablieren soll. Dabei wird die Region ein Jahr lang fachlich und organisatorisch von einem Beraterkonsortium unterstützt, dem die Spilett new technologies GmbH, EE Energy Engineers GmbH und Nuts One GmbH angehören. Der Bundeswettbewerb ist mit einer großzügigen Förderung des Bundesministeriums verbunden. Bereits im Mai 2021 wurden die Weichen in Form einer Kooperationsvereinbarung zwischen den drei beteiligten Landkreisen gestellt. Das Ziel: ein gemeinsames Vorgehen der gesamten Region bei der Entwicklung einer Wasserstoffstrategie. Die Zusammenarbeit zwischen den Landkreisen im breiten Spektrum des Klimaschutzes ist dabei kein Novum. Immerhin gibt es schon Kooperationen im Rahmen von Ökoprofit, einem Netzwerk für Unternehmen der Region, oder beim Integrierten Klimaschutzkonzept.

Die Region Rheinhessen-Nahe umfasst mit fast 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern sowie mehreren wirtschaftlichen Zentren eine erhebliche Wirtschaftsleistung. Hinzu kommt die günstige Lage mit den Metropolregionen Rhein-Main und Rhein-Neckar in der Nachbarschaft, was die Region für eine Etablierung von Wasserstoff in den Wirtschaftskreisläufen prädestiniert. Im Rahmen des HyStarter-Prozesses beabsichtigt Rheinhessen-Nahe vor allem die Klärung initialer Fragestellungen. Vor dem Hintergrund des Ausbaus der Klimaschutzbemühungen in der Region dominiert die Frage, inwieweit die Wasserstoff-Einführung dazu dienen kann, zu weiteren Treibhausgaseinsparungen zu kommen. Dabei gilt es zu klären, wo sowohl Produzenten wie auch Abnehmer von grünem Wasserstoff in der Region etabliert werden können, um regionale Wertschöpfungsketten sowie intelligente Wasserstoffproduktions- und Abnahmekreisläufe zu implementieren. Die Fragestellungen sind hierbei sehr komplex. Unabhängig von den grundsätzlichen Herausforderungen müssen auch weitere Überlegungen angestellt werden. Zum Beispiel ist die Frage zu klären, wie sich eine Wasserstoffproduktion auf die Wasserkreisläufe auswirkt – etwa im Hinblick auf die Grundwasserknappheit der vergangenen Jahre.

„Die Ausgangslage für unsere Region ist denkbar gut für ein gemeinsames Vorgehen beim Thema Wasserstoff. Betrachtet man die Tatsache, dass in unserem Landkreis bereits im Jahr 2018 bilanziell ein Überschuss an erneuerbarem Strom aus den Windkraftanlagen erzeugt wurde, bietet sich an, die in der Region erzeugte Energie bestenfalls auch in der Region zu verwenden“, sagte Landrat Heiko Sippel (Landkreis Alzey-Worms). Landrätin Dorothea Schäfer (Landkreis Mainz-Bingen) ergänzt: „Die Steigerung der regionalen Wertschöpfung, die weitere Etablierung einer nachhaltigen und emissionsfreien Antriebstechnologie sowie die sich daraus ergebenden Entwicklungen für den Klimaschutz in der Region sind Anreiz genug, sich dieser Technologie anzunähern. Die Potenziale in der Region sollten deshalb unbedingt eruiert werden. Hierfür sprechen wir auch explizit alle potenziellen Akteure in der Region an, sich an dem Prozess zu beteiligen. Intensive Energienutzer wie auch -produzenten, aber auch die Zivilgesellschaft sind hierbei herzlich eingeladen.“ „Betrachtet man sich deutschlandweit die Treibhausgasausstöße nach Sektoren, so wird deutlich, dass über 75 Prozent der Emissionen im Bereich Energiewirtschaft, Industrie und Verkehr erzeugt werden. Mit diesem Hintergrundwissen ist Wasserstoff besonders interessant, da er dazu genutzt werden kann, in allen genannten Sektoren zur Entlastung des Klimas beizutragen. Besonders interessant ist die Fragestellung rund um den Wasserstoff auch in Hinblick auf den Start der gemeinsamen ÖPNV-Gesellschaft der Landkreise Bad Kreuznach und Mainz-Bingen. So kann frühzeitig geprüft werden, ob Wasserstoff als attraktives Umsetzungsmodell in der weiteren Entwicklung der gemeinsamen ÖPNV-Busflotte dienen kann und was zu tun ist, um dieses Ziel zu erreichen“, verbindet Landrätin Bettina Dickes (Landkreis Bad Kreuznach) die Thematik mit der aktuellen Entwicklung im gemeinsamen Personennahverkehr.

Weitere Informationen für interessierte Unternehmen und Akteure zum gemeinsamen Vorgehen der drei Landkreise und zum HyStarter-Prozess gibt es bei der regionalen Steuerungsgruppe. Diese besteht aus dem Klimaschutzmanager des Landkreises Bad Kreuznach (Simon Haas, Tel: 0671/803-1662; simon.haas@kreis-badkreuznach.de), dem Kreisverwaltung Mainz-Bingen, Schreiben vom 21.10.2021 Seite 3 von 3 Umwelt- und Energieberatungszentrum des Landkreises Mainz-Bingen (Martina Schnitzler, Tel: 06132/787-2170; schnitzler.martina@mainz-bingen.de; Hilmar Holland, Tel.: 06132/787- 2176, holland.hilmar-andreas@mainz-bingen.de) und dem Klimaschutzmanager des Landkreises Alzey-Worms (David Ullrich; Tel: 06731/408-1142; ullrich.david@alzey-worms.de)

Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Beteiligung finden Sie hier.

Flyer der HyStarter Region Rheinhessen-Nahe

Förderhinweis
Förderhinweis HyStarter-Region Rheinhessen-Nahe

Kampagne „Fahrrad laden statt Auto tanken“ – Kommunen und Tourismus arbeiten in der Region für den Klimaschutz zusammen

Die Kommunen der Region Rheinhessen-Nahe haben gemeinsam mit der Rheinhessen-Touristik GmbH und der Naheland-Touristik GmbH die Klimaschutz-Kampagne „Fahrrad laden statt Auto tanken“ ins Leben gerufen.

 

Die teilnehmenden Gaststätten und Betriebe bieten ihren Kunden im Rahmen der Kampagne an E-Bike- und Pedelec-Akkus, z.B. während des Einkaufs, eines Geschäftstermins oder dem Aufenthalt im Betrieb, kostenlos aufzuladen. Für die Betriebe entstehen durch das Aufladen der Akkus in der Regel nur sehr geringe Stromkosten. Ein Akku fasst üblicherweise ca. 500 Wh Strom. Eine volle Ladung – d.h. mit absolut leerem Akku – würde damit etwa 15 Cent kosten.

 

Ziel der Kampagne ist es, den Bürgerinnen und Bürgern in ihrer Freizeit, aber auch Touristen und Urlaubern in der Region eine klimaschonende Alternative zum Auto zu liefern. Im Vergleich: Ein Auto erzeugt je nach Größe und Art etwa 170 g/km CO2. Ein E-Bike liegt hier bei etwa 6g/km beim deutschen Strommix. Ersetzt man das Auto durch das E-Bike führt dies also zu einer erheblichen Treibhausgaseinsparung und einem Benefit für den Klimaschutz. Zudem wird auch etwas für die eigene Gesundheit getan.

 

Die Kampagne wurde offiziell bereits am 21.03.2019 unter Teilnahme der beteiligten Kommunen im Steigerhof in Harxheim eingeweiht. Am 25.04.2019 startete sie auch im Landkreis Bad Kreuznach. Die zur Wandmontage geeigneten Schilder machen auf die Teilnahme des Betriebes an der Aktion und die Lademöglichkeit aufmerksam. „Mit der Kampagne möchten wir einen weiteren Beitrag zum Voranbringen des Klimaschutzes und des Tourismus leisten. Außerdem setzt sie ein Zeichen für interkommunale Zusammenarbeit.“, so Landrätin Dickes.

 

Die Rheinhessen-Touristik GmbH und die Naheland-Touristik GmbH nehmen die teilnehmenden Betriebe zudem in Onlinekarten und Datenbanken auf. Auf den Homepages der teilnehmenden Kommunen und auf www.klimaschutz-rheinhessen-nahe.de werden die Listen der teilnehmenden Betriebe ebenfalls veröffentlicht.

 

Weitere teilnehmende Kommunen sind: die Landkreise Alzey-Worms, Bad Kreuznach und Mainz-Bingen, die Städte Bingen und Ingelheim am Rhein, sowie die Verbandsgemeinden Bodenheim, Gau-Algesheim, Nieder-Olm, Sprendlingen-Gensingen, Stromberg, Nieder-Olm und Wörrstadt.

 

Bei weiteren Fragen können Sie sich an den zuständigen Klimaschutzmanager des Landkreises Bad Kreuznach wenden (Simon Haas, E-Mail: simon.haas@kreis-badkreuznach.de Tel: 0671 803-1662).

Teilnehmende Betriebe:

Bollant's im Park, Bad Sobernheim

Brauwerk Braun & Röth OHG, Bad Kreuznach

Gästehaus/Pension Schlarb, Kirschroth

Gasthaus zur Linde, Braunweiler

Sympathie Hotel Fürstenhof, Bad Kreuznach

Weingut Gutsausschank, Ferienappartements Erbacher Hof, Burgsponheim

Weingut / Gästehaus Mathern, Niederhausen an der Nahe

Weinhotel Bäder, Rüdesheim

Café am Nohfels, Bad Sobernheim

Denkmalz Biergarten, Bad Sobernheim

Landhotel Niederthäler Hof, Schlossböckelheim

Gasthaus Zur Rotenfelsstube, Traisen

Gutsausschank Zum Mühlenhof, Tiefenthal

Thielemann's Restaurant im Leonardo, Bad Kreuznach

Süße Ecke, Bad Münster am Stein - Ebernburg

Hermannshöhle Restaurant Weck, Niederhausen

Ferienwohnung Nagel, Becherbach

Weinstube "Zur Hilberschemer Stubb", Guldental

Kurpfälzer Amtshof, Bad Münster am Stein - Ebernburg

Ebernburgschänke, Bad Münster am Stein - Ebernburg

Bauernstube Birkerhof, Bad Münster am Stein - Ebernburg

Landgästehaus Rapp, Bad Münster am Stein - Ebernburg

Cafe Restaurant Malepartus, Winterbach

Weingut Badischer Hof, Weiler bei Monzingen

Gasthaus Hahn, Auen

Meisenheimer Hof, Meisenheim

Camping Nahemühle, Monzingen

Bäckerei und Café Heinis Backstubb, Wallhausen


Kreisverwaltung setzt auf Elektromobilität

Die Kreisverwaltung Bad Kreuznach hat seit dieser Woche zwei Elektroautos in ihrem Fuhrpark. 

 

Die Fahrzeuge (BMW I3) mit einer Alltagsreichweite von bis zu 200 km wurden auf drei Jahre geleast und werden ab sofort von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für Dienstfahrten in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt.

 

Neben den kurzen Wegen innerhalb des Stadt- und Kreisgebietes, bieten insbesondere die nächtlichen Standzeiten optimale Bedingungen zum Aufladen der Elektroautos. In der Garage der Kreisverwaltung wurden für die beiden Fahrzeuge zwei Schnelladeboxen installiert, welche pro Stunde rund 30 km Reichweite nachladen.

 

Landrätin Dickes: „Wir freuen uns über die neuen Elektroautos. Als öffentliche Stelle möchten wir gerne unserer Vorbildfunktion nachkommen und zum Klimaschutz beitragen.“


Kreisverwaltung testete Elektroauto

Kurze Strecken innerhalb der Stadt oder Einsätze im dichten Straßenverkehr – für Kommunen kann sich der Einsatz von Elektromobilität lohnen. Der Landkreis Bad Kreuznach machte den Praxistest. Im Februar testeten Mitarbeiter des Landkreises einen elektrisch angetriebenen Renault ZOE, den die RWE Deutschland AG für Dienstfahrten zur Verfügung gestellt hat. Das Fahrzeug sollte auf die Einsatzfähigkeit zur Erfüllung der unterschiedlichsten Aufgaben der Mitarbeiter getestet werden.

 

RWE übergab für eine Woche die Schlüssel an Simon Haas, Klimaschutzmanager des Landkreises Bad Kreuznach. Trotz der anfänglichen Skepsis wurden mit dem Fahrzeug insgesamt 250 Kilometer innerhalb der Testwoche zurückgelegt.

 

Das Fazit: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung können sich durchaus vorstellen ein Elektroauto für Dienstzwecke einzusetzen.

 

Allerdings war die Meinung, dass kein herkömmliches Fahrzeug mit Verbrennungsmotor des Fuhrparks ersetzt werden sollte. Grund hierfür war, neben den derzeit noch hohen Anschaffungskosten,  die Reichweite von 100 – 120 km, die sich unter anderem durch die winterlichen Temperaturen ergab. Dies bedeutet Einschränkungen in der Flexibilität. Gerade Mitarbeiter/innen des Jugendamts benötigen bei ihren Einsätzen einen gewissen „Spielraum“ in der Reichweite. Auch die Ladezeiten mindern eine solche Flexibilität. Für ein bis zwei Ortstermine pro Tag, die im Kreisgebiet liegen, eignet sich der Stand der Technik eines Elektroautos allerdings bereits jetzt schon.

 

„Mit Blick auf die Energiewende und den Klimaschutz ist die Elektromobilität von großer Bedeutung. Mit unserem Engagement leisten wir einen Beitrag für den umweltfreundlichen Straßenverkehr und fördern dieses wichtige Thema“, erläuterte Friedrich Reinhardt, RWE-Kommunalbetreuer im Bereich Rhein-Nahe-Hunsrück. Elektroautos sind sauber, leise und tragen zur Energiewende bei. Auch der nahezu geräuschlose Motor trägt zu einer besseren Lebensqualität in den Städten bei.